Halbzeit in der Vendée Globe in Sicht: Boris Herrmann wird zum "Malizia-MacGyver"

Die letzten Tage waren kräftezehrend für Boris. Eine Nacht verbrachte er durchgehend an Deck, um dringende Reparaturen durchzuführen. Außerdem bewies er Improvisationstalent, als er die Aufhängung eines Foils reparierte. Auf Social Media erhielt er dafür den Spitznamen „Malizia-MacGyver“, in Anlehnung an sein Boot Malizia – Seaexplorer und die Kultfigur des Technik-Genies MacGyver. Am darauffolgenden Tag nahm er auf Empfehlung anderer Segler, die Probleme mit dem gleichen Fabrikat meldeten, eine Anpassung an seinem J2-Focksegel vor. Diese Aktion zwang ihn zwei Stunden mit geringer Geschwindigkeit zu segeln, doch Boris‘ Sicherheit an Bord hat zweifelsfrei Priorität. Von anfänglich 40 Teilnehmenden mussten zwei bereits aufgrund von Schäden an ihren Booten bzw. einer Verletzung am Knöchel aus der Vendée Globe ausscheiden. Doch Boris Herrmann ist weit entfernt davon, die sprichwörtliche weiße Flagge zu hissen. Trotz schlafloser Nächte bleibt der Hamburger Segler zuversichtlich.

Vom fünften Platz, den er bei seiner Vendée Globe-Premiere 2020 erreichen konnte, ist er aktuell jedoch noch weit entfernt. Dabei wurde Boris zuvor als Favorit auf den Sieg, und sein neues Boot, die „Malizia – Seaexplorer“, als hervorragende Segelyacht für die rauen Gewässer des Südpolarmeers gehandelt. In der Vendée Globe 2020/21 gab es allerdings auch weniger Konkurrenten, da nur 33 Segler an der Regatta teilnahmen. Kürzlich segelte Boris nun an Kap Leeuwin, dem südwestlichsten Punkt des australischen Festlandes vorbei. Als nächster Meilenstein folgt Kap Hoorn, die Südspitze Südamerikas. Diese möchte er spätestens am 1. Januar 2025 passieren. Danach geht es durch den Atlantik zurück zum Startpunkt Les Sables d’Olonne. Doch bevor Boris wieder französischen Boden betreten kann, hat er noch einen weiten Weg vor sich.

 

Weihnachten auf hoher See

Weihnachten naht, doch die festliche Stimmung scheint Boris an Bord der Malizia – Seaexplorer noch nicht so recht erreicht zu haben. Obwohl Zimtsterne und ein Adventskalender Teil seiner minimalen Ausrüstung sind, bleibt der Alltag auf See von harten Bedingungen und strategischen Entscheidungen geprägt. In der nächsten Woche wird abermals ein großer Sturm erwartet. Anschließend wird Boris hoffentlich ein paar ruhigere Stunden mit ein wenig weihnachtlicher Besinnlichkeit verbringen können.

 

Für die verbleibende weite und herausfordernde Reise wünschen wir Boris Herrmann günstige Wetterbedingungen, damit er weitere Seemeilen aufholen kann und sein Boot keine Beschädigungen erleidet. Das Know-how und die mentale Stärke für einen Platz auf dem Siegertreppchen besitzt er allemal!

 

Fans und Unterstützer können den Rennfortschritt jederzeit auf der Team Malizia-Website live verfolgen: https://www.team-malizia.com/live

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