Kampf gegen die Elemente: Boris Herrmanns herausforderndste Etappe der Vendée Globe

Obwohl ihn widrige Bedingungen herausforderten, gelang es Boris kurz vor Weihnachten als siebter Segler Kap Hoorn, die Südspitze Südamerikas, zu passieren. Dieser legendäre Punkt markiert einen wichtigen Meilenstein in der Vendée Globe. Es ist einerseits das letzte Kap, das in der Weltumsegelung passiert wird. Darüber hinaus markiert Kap Hoorn den Übergang in die entscheidende Schlussphase des Rennens – den Endspurt bis zum Start und Zielpunkt Les Sables d‘Olonne. Während die drei Spitzenreiter Charlie Dalin, Yoann Richomme und Sébastien Simon dank günstiger Winde ihren Vorsprung weiter ausbauen konnten, bleibt Boris im vorderen Verfolgerfeld und liegt aktuell auf Platz 6.

Stürme und Blitzschläge: Extremsituationen im Atlantik

Die Schlussetappe der Vendée Globe durch den Atlantik begann für Boris mit einer der herausforderndsten Wetterlagen seiner Segelkarriere. Ein gewaltiger Sturm, begleitet von donnernden Wellen und peitschenden Winden, forderte ihn und sein Boot, die Malizia – Seaexplorer, bis an die Grenzen. Mitten im Sturm traf ein naher Blitzeinschlag die Bordelektronik und legte zentrale Systeme lahm. Doch Boris ließ sich davon nicht einschüchtern: Dank seiner Erfahrung, seines technischen Geschicks und der Hilfe seines Teams an Land gelang es ihm, die wichtigsten Systeme wiederherzustellen und die Kontrolle über das Boot zurückzugewinnen. Schließlich war es nicht das erste Mal, dass sein Boot vom Blitz getroffen wurde. Bereits vor sechs Monaten erlebte er in New York ein dramatischeres Blitzschlag-Szenario. Damals war nahezu die gesamte Elektronik nicht mehr zu reparieren. Dieses Mal hatte er mehr Glück. Das Ausmaß des Einschlags hielt sich in Grenzen und ließ sich zu großen Teilen im Alleingang beheben.

 

Mentale Stärke entscheidet

Die extreme Isolation und die ständigen Gefahren an Bord bringen jedoch nicht nur körperliche, sondern auch mentale Herausforderungen mit sich. In seinen Berichten spricht Boris Herrmann immer wieder über seine Bewältigungstaktiken für die Einsamkeit und den enormen Schlafmangel. Auch bei seinem Mastaufstieg, der ihn auf 29 Meter Höhe führte, war mentale Stärke entscheidend. Er überwand abermals seine starke Höhenangst und erklomm den höchsten Punkt seiner Malizia – Seaexplorer, um Reparaturen am „Arbalète“ vorzunehmen. Die extreme Schaukelbewegung des Mastes inmitten des stürmischen Atlantiks machte diesen Einsatz zu einem wahren Kraftakt.

 

Boris zeigt sich auch angesichts der herausfordernden Wetterbedingungen und der damit verbundenen kleinen Rückschläge weiterhin hochmotiviert. Die kommenden Tage im Atlantik werden darüber entscheiden, ob er sich noch weiter nach vorne kämpfen kann. Neben optimaler Navigation und Wetterglück bleibt vor allem die Unversehrtheit von Boot und Skipper entscheidend.

 

Verfolgen Sie Boris Weg ins Ziel live im Race Tracker von Team Malizia unter

www.team-malizia.com/live

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